Samstag, 14. Februar 2015

Ein Nachmittag in Monheim

Heute kam mein Frau mit den Worten "Draussen ist es schön warm" vom Supermarkt nach Hause. In der Tat war keine Wolke am Himmel zu sehen. Und so beschlossen wir, heute mit den Kindern auf eine Caching Tour nach Monheim/ Rhein zu fahren.

Die Cachertruppe (v.l.r. Annette, Anne-Vera, Hannes-Nils-Sören)

Im Dezember hatten wir uns schon ein paar Ziele zurecht gelegt. Cyberturm hatte von einen Travelbug-Hotel erzählt. Und das sollte heute mal untersucht werden.

Das TB-Hotel
In Monheim angekommen haben wir in der Nähe des TB Hotels geparkt und sind auch auf direktem Wege dorthin gegangen. Das Listing war forsch formuliert, weil in der Vergangenheit wohl gewaltsame Versuche unternommen wurden, sich Zutritt zum Hotel zu verschaffen. Der Hinweis, das 'Lesen das beste Werkzeug sei' machte uns stutzig - denn das was an Cachebeschreibung übrig blieb, war auch von einem Grundschulkind zu verstehen - wir suchten auf der Fahrt im Listing nach Fallstricken, fanden aber keine.

Der erste Nano ist gefunden
Am Hotel angekommen, waren wir schon etwas erstaunt- ich kenne Plastikdosen unterschiedlichster Art, Vogelhäuser, Munitionskisten... aber sowas... egal. EIn Hotel ist groß, und das war die Dose auch. Die Zugangsbox zum Zimmerschlüssel war auch schnell ausgemacht - aber das Kombinationsschloss ließ sich nicht erweichen. Und als wenn es der Owner geahnt hätte, hat er für den Fall eine Mailadresse eingerichtet. Also kurze Mail verfasst (was würden wir nur ohne Smartphone machen???). Und bereits nach 3 Minuten kündigte uns der Owner einen Schlüsseldienst für in einer Stunde an. Alles kein Problem. Wir hatten ja noch reichlich auf der Liste.


Das Shell Verwaltungsgebäude
Also liefen wir los. EIn altes Shell-Verwaltungsgebäude war das Ziele. Darunter kann man sich was vorstellen - gefunden haben wir einen großen Wohnkomplex, in dem ich mir nur schwer ein Verwaltungsgebäude vorstellen kann. Aber der Hinweis gab weiter Anhaltspunkte und so hatten wir nach kurzer Zeit unseren ersten NANO in der Hand. Was ich nicht mag, sind kleine Logbücher. Ich habe bei Geocaching nun einmal einen langen Namen (MarcoLiverpool) - da ist mit kleinen Logbüchern nur wenig zu machen. Auch hatte ich mir, weil meine Handschrift nicht vom feinsten ist, extra einen Stempel angeschafft.
Was für 'ne Klaue

Alles das half hier nichts.Und so mussten wir unter großen Anstrengungen diesen Namen in das Logbch zwängen.

Zu tauschen gab es ja nix - und so machten wir die obligatorische Fotosession und meine Tochter machte sich auf, den Cache wieder da zu verstecken, wo wir ihn gefunden haben.

Und sogleich gingen wir weiter zu unserer nächsten 'Dose'




Der Kradepohl
Nicht nur in Solingen gibt es eine eigene Mundart, die man 'Solinger Platt' nennt. Auch die Monheimer scheinen über eine ähnliche Abwandlung der deutschen Sprache zu verfügen. Denn Kradepohl steht eigentlich im Hochdeutschen für Krötenpfuhl....

Der Kradepohl, über dessen geschichtlichen Hintergrund im anhängenden Link umfassend aufgeklärt wird, ist ein Brunnen, auf dessen Rand 3 Kröten sitzen, die im Sommer warscheinlich in Sprungbrunnenmanier Wasser aus den Mäulern in den Brunnen spucken.

Nahe dem Brunnen steht ein Traditionsbaum, auf dem sich verschiedene Heimatvereine mit Ihren Wappen verewigt hatten. Hier in der Ecke galt es einen Nano zu suchen.

Noch während ich den Brunnen inspizierte, hörte ich meine Tochter laut 'Ich glaube, ich hab ihn' rufen. In der Tat. Eine kleine Metallkapsel, die man aufschrauben kann, war ihr Fundstück. Innen ein Logbuch, welches dem obigen sehr ähnlich war - demzufolge auch die Probleme, die ich mit diesem Thema hatte.
Ein Mahnmal im Minipark läßt uns vergangenes nicht vergessen

Gott sei Dank haben wir einen nahegelegenen Park oder eine Parkanlage gefunden, die Zeit und Raum bot, sich dem Problem umfassend zu widmen.

Und so konnten wir binnen kurzer Zeit den zweiten Nano verbuchen. Sohn Hannes hat diesmal den Schatz wieder dahin gebracht, wo er her kam....

Zwischenzeitlich war auch das Zeitfenster des Schlüsseldienstes verstrichen, so dass unserem Einzug ins Hotel sicher nichts im Weg stand.

Come play with me
Aber bis dahin sollte noch etwas Zeit vergehen. 'Come play with me' stand nun auf dem Programm. Ein kurzer Fußmarsch und wir standen vor einem Spielplatz. Das Garmin wollte aber weiter. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Spielplatz lag ein Festzelt. Die Umgebung dort sah aus, als wäre das Fest gerade vorüber gewesen und man hätte den Reinigungskräften den Lohn nicht ausgezahlt.
Nicht nur die Dichtung war 'angefressen'
Garmins 'Nullpunkt' lag genau vor dem Eingang des Zeltes.... Hier konnte es nicht sein. Also wurde der Radius erweitert.

Mehr durch Zufall fand ich eine offene Dose, aus der nasse Papierfetzen hervorguckten. Sie war gut getarnt, zwischen dem Müll, der das Szenario beherrschte, wäre die Dose sicher untergegangen. Gut, dass die Reinigungskräfte nicht da waren.

Wir trugen die Dose auf eine am Spielplatz befindliche Bank, an der auch ein Tisch im Sommer zu einem Picknick einladen würde. An ein Loggen in einem Logbuch war nicht zu denken. Auch war in der Dose auch sonst nichts enthalten. Also schlossen wir die Dose samt Inhalt und platzierten Sie in einem der nahegelgenen Baumstümpfe.

Arche Palingenius
Wer spricht schon gerne über Mißerfolge. Ich nicht. Und doch gab es an diesem Nachmittag auch einen eben solchen. Die Arche Palingenius ist eine Ansammlung von Kunstobjekten, welche im wesentlichen aus Altmetall betehen, welche Ihren Ursprung in der heimischen Industriegeschichte wiederfindet. Ob Bootsrümpfe oder Baggerschaufeln - alles wurde hier kunstvoll zusammengeschweißt und in die Natur drapiert. Über Geschmack läßt sich sicher vortrefflich streiten, aber das eine oder andere hat auch mir gefallen.
Der Wal taucht unter....
So waren wir uns über die Schwanzflosse, welche aus dem Boden ragte, schnell einig. Was dieser Wal allerdings mit Monheim gemein hat, weiß nur der Künstler.

Ein Boot erregte ebenfalls unsere Auferksamkeit. Denn hier war der vermeintliche Cache, wieder ein Nano, versteckt. Der Hinweis, dass eine Taschenlampe hilfreich sein könne, war zwar nützlich - geholfen hat er uns aber nicht. Zu verwinkelt war das ganze Gebilde. Wir sind mit Taschenlampen innen rumgeklettert, haben an möglichen Orten getastet. ICh habe gar im Logbuch gelesen, dass vor uns ein Cacher das Teil zwar gefunden, dann aber hat fallen lassen und peinlich berührt dies in seinem Logbuch gestand. Aber der Owner hatte zwischenzeitlich auch dieses wieder geregelt. Und so sind wir dann kurz entschlossen den Rückweg angetreten, da mein Sohn und meine Tochter noch ein wenig den Rhein genießen wollten.

Das Hotel, zweiter Akt

Nachdem wir unsere Fertigkeiten in Sachen Steine in den Fluß werfen unter Beweis gestellt hatten, machten wirt uns auch den Rückweg. Das Highlight wartete noch. Am Cache angekommen, ließ sich dieser nun auch wie beschrieben öffnen. Als das Hotel seine Pforte öffnete, waren wir alle schier begeistert. Ich habe schon von 'hingerotzten Dosen', Leitplanken-Tradys und anderen Unschönheiten gehört, für die mancher die GC Plattform kritisiert. Aber dieses Hotel war ein absoluter Beweis, dass es auch anders geht. Und dabei wurde auf nutzloses Beiwerk nicht verzichtet. Was wäre ein Hotel ohne Zimmer, ohne Rezeption, gar ohne Betten? Alles war da, verschlang Mengen Platz. Aber die TB's hatten hier ein schönes zuhause.

Wir ließen einen GeoKrety da, hoffen, das ein nächster Besucher kommt, und diesen mitnimmt.

Ich würde gerne Bilder von dem Hotel zeigen. Aber der Owner hat gebeten, davon Abstand zu nehmen. Zu oft wurde in das Hotel eingebrochen - und das, obwohl das Öffnen als solches keine echte Herausforderung darstellt. Sicher hatten wir mit unserem Küchendienst heute auch Glück. Unter der Woche wäre so ein Service sicher nicht möglich gewesen. Aber da muss der eine oder andere sich auch mal in Geduld üben und dann später wiederkommen. Die Errichtung dieses Hotels hat sicher viel Arbeit, Zeit und Geld gekostet - und sollte dementsprechend behandelt werden.












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